Wer war eigentlich ...? Bud Abbott
Steckbrief
Biografie und Leben
Frühes Leben und Karrierebeginn
William Alexander „Bud“ Abbott wurde am 2. Oktober 1897 in Asbury Park, New Jersey, geboren. Er entstammte einer Showfamilie: Seine Mutter, Rae Fisher, war als Pferdeakrobatin bei Barnum & Bailey tätig, sein Vater, Harry Abbott, arbeitete als Werbemann und Organisator für Zirkusse und Burlesque-Shows.
Die Familie zog früh nach Harlem und später nach Coney Island. Abbott verließ bereits in jungen Jahren die Schule und arbeitete als Kassierer im Casino Theatre in Brooklyn. Zwischendurch versuchte er sich als Schiffsjunge auf einem norwegischen Frachter, kehrte aber bald zurück zur Bühne. Ab etwa seinem 16. Lebensjahr war er im Theaterbetrieb aktiv – zunächst hinter den Kulissen, später auch auf der Bühne.
1918 heiratete er die Tänzerin Jenny Mae Pratt, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb. In den frühen 1920er-Jahren organisierte er eigene Vaudeville-Touren und sprang bei Bedarf selbst als „Straight Man“ ein – der Part, der in einem Komiker-Duo den ruhigen Gegenpol spielt. Abbotts Gespür für Timing und Publikumsdynamik brachte ihm bald größere Engagements ein.
Treffen mit Lou Costello und Durchbruch
1935 kam es zu einer Schlüsselszene: Als Lou Costellos Bühnenpartner erkrankte, sprang Abbott kurzfristig ein – die Chemie zwischen beiden stimmte sofort. 1936 formierten sie sich offiziell als Duo. Ihr erstes gemeinsames Projekt war eine Tournee durch die USA, es folgten regelmäßige Auftritte im Radio.
1938 gelang ihnen mit der berühmten „Who's on First?“-Nummer der landesweite Durchbruch. Der erste gemeinsame Film „One Night in the Tropics“ (1940) legte den Grundstein für eine beispiellose Karriere. Mit Hits wie „Buck Privates“ oder „In the Navy“ zählten Abbott & Costello zu den populärsten Leinwandkomikern der 1940er Jahre.
Spätere Karriere und Leben
Bis 1956 drehten Abbott und Costello insgesamt 36 Filme. Daneben hatten sie eine eigene Radioshow und eine erfolgreiche Fernsehserie. Doch in den 1950er-Jahren geriet ihre Partnerschaft zunehmend unter Druck – nicht zuletzt durch finanzielle Probleme und gesundheitliche Belastungen. 1957 trennten sich die Wege der beiden.
Abbott versuchte sich noch einmal als Solokünstler, unter anderem mit einem neuen Bühnenpartner. Der große Erfolg blieb jedoch aus. 1964 erlitt er einen Schlaganfall und zog sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Am 24. April 1974 starb Bud Abbott im Alter von 76 Jahren in Woodland Hills, Kalifornien. Er wurde eingeäschert; seine Asche wurde im Pazifik verstreut.
Erfolge und Vermächtnis
Bud Abbott gilt bis heute als einer der besten „Straight Men“ der Comedy-Geschichte. Gemeinsam mit Lou Costello prägte er das Genre wie kaum ein anderes Duo. Die Routine „Who’s on First?“ ist längst ein Klassiker und wurde mehrfach ausgezeichnet. Beide erhielten mehrere Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame und gelten als zentrale Figuren der amerikanischen Unterhaltungskultur.
Filmografie
- 1940: One Night in the Tropics
- 1941: Buck Privates
- 1941: Vorsicht Gespenster! (Hold That Ghost)
- 1941: Zwei von der Marine (In the Navy)
- 1941: Fallschirmakrobaten (Keep 'Em Flying)
- 1942: Helden im Sattel (Ride 'Em Cowboy)
- 1942: Rio Rita
- 1942: Abbott und Costello unter Kannibalen (Pardon My Sarong)
- 1942: Who Done It?
- 1943: Abbott und Costello auf Glatteis (Hit the Ice)
- 1944: In Society
- 1944: Abenteuer im Harem (Lost in a Harem)
- 1945: Abbott und Costello in Hollywood (Bud Abbott and Lou Costello in Hollywood)
- 1946: Zwei Sprengstoffverkäufer (Little Giant)
- 1946: The Time of Their Lives
- 1947: Zwei trübe Tassen – vom Militär entlassen (Buck Privates Come Home)
- 1947: Die Wildwest-Witwe (The Wistful Widow of Wagon Gap)
- 1948: Abbott und Costello im Lande der Kakteen (Mexican Hayride)
- 1948: Strick am Hals (The Noose Hangs High)
- 1948: Abbott und Costello treffen Frankenstein (Abbott and Costello Meet Frankenstein)
- 1949: Abbott and Costello Meet the Killer, Boris Karloff
- 1949: Abbott und Costello auf Safari (Africa Screams)
- 1950: Abbott und Costello als Legionäre (Abbott and Costello in the Foreign Legion)
- 1951: Das Unsichtbare trifft Abbott und Costello (Abbott and Costello Meet the Invisible Man)
- 1951: Comin’ Round the Mountain
- 1952: Lost in Alaska
- 1952: Hans und die Bohnenstange (Jack and the Beanstalk)
- 1952: Abbott und Costello als Piraten wider Willen (Abbott and Costello Meet Captain Kidd)
- 1953: Abbott and Costello Go to Mars
- 1953: Abbott and Costello Meet Dr. Jekyll and Mr. Hyde
- 1955: Abbott und Costello als Mumienräuber (Abbott and Costello Meet the Mummy)
- 1955: Abbott und Costello als Gangsterschreck (Abbott and Costello Meet the Keystone Kops)
- 1956: Tolle Jungs im Einsatz (Dance with Me, Henry)
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Bud Abbott