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Wer war eigentlich ...? Bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte

Wer war eigentlich ...? Christian von Ehrenfels

Steckbrief

Biografie und Leben

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Frühes Leben und Ausbildung

Christian von Ehrenfels wurde am 20. Juni 1859 in Rodaun, einem Vorort von Wien, geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und erhielt eine erstklassige Ausbildung. Nach dem Abschluss des Gymnasiums studierte er Philosophie und Mathematik an der Universität Wien.

Philosophische Arbeit

Ehrenfels ist vor allem für seine Arbeit in der Philosophie bekannt. Er war einer der Gründer der Gestaltpsychologie, die die Wahrnehmung als Ganzes betrachtet und nicht nur als Summe der Teile. Seine Theorie der Gestaltqualitäten war ein wichtiger Beitrag zur Ästhetik und Kunsttheorie.

Karriere

Ehrenfels war auch als Dozent tätig und unterrichtete an verschiedenen Universitäten in Österreich und Deutschland. Er war Professor für Philosophie an der Universität Wien und später an der Deutschen Universität in Prag. Ehrenfels war ein produktiver Autor und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze.

Persönliches Leben und Vermächtnis

Ehrenfels war verheiratet und hatte drei Kinder. Er starb am 8. September 1932 in Salzburg. Seine Arbeit in der Philosophie und sein Beitrag zur Gestaltpsychologie haben einen dauerhaften Einfluss auf die Philosophie und Psychologie ausgeübt. Sein bekanntestes Werk, "Über 'Gestaltqualitäten'", wird immer noch als wichtiger Text in der Ästhetik und Kunsttheorie betrachtet.

Frühe Einflüsse und Interessen

Ehrenfels wurde von seinem Vater, einem Richter und Historiker, stark beeinflusst. Er zeigte früh Interesse an Mathematik, Philosophie und Literatur und wurde von seinem Vater in diesen Bereichen unterrichtet. Ehrenfels' Interesse an der Kunst und Literatur führte später zu seinem Beitrag zur Ästhetik und Kunsttheorie.

Beitrag zur Musikwissenschaft

Ehrenfels war auch ein bedeutender Beitragender zur Musikwissenschaft. Er entwickelte die Theorie der "absolute Tonhöhe", die besagt, dass jeder Ton eine absolute, unabhängige Position in der Tonleiter hat. Diese Theorie hatte Auswirkungen auf die Musiktheorie und Komposition.

Politische Aktivitäten und Überzeugungen

Ehrenfels war politisch aktiv und unterstützte die österreichische Sozialdemokratie. Er war ein Anhänger der Ideen von Karl Marx und schrieb über die Bedeutung des Klassenkampfes in der Gesellschaft. Ehrenfels war auch ein Befürworter des Pazifismus und setzte sich für den Frieden und die Völkerverständigung ein.

Kontroverse und Kritik

Obwohl Ehrenfels' Arbeit in der Philosophie und Gestaltpsychologie weit verbreitet und anerkannt war, gab es auch Kritik an einigen seiner Theorien. Insbesondere seine Theorie der "Umfeld" wurde von einigen Kritikern als unklar und unpräzise angesehen. Es gab auch Kritik an seinen politischen Überzeugungen und Aktivitäten, insbesondere von konservativen und nationalistischen Gruppen.

Reisen und internationale Zusammenarbeit

Ehrenfels reiste viel und arbeitete mit führenden Wissenschaftlern und Philosophen in Europa zusammen. Er besuchte Frankreich, England, Italien und die USA, um seine Ideen und Theorien zu diskutieren und zu verbreiten. Ehrenfels war ein aktives Mitglied in internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und war ein wichtiger Vertreter der Wiener Philosophenschule.

Einfluss auf spätere Philosophen

Ehrenfels hatte einen erheblichen Einfluss auf spätere Philosophen und Psychologen. Seine Arbeit zur Gestaltpsychologie und Ästhetik beeinflusste bedeutende Denker wie Edmund Husserl, Martin Heidegger und Jean-Paul Sartre. Seine Theorie der "Umfeld" war auch ein Vorläufer der Arbeit von Psychologen wie Kurt Lewin und der Umwelt-Psychologie.

Lehrtätigkeit und akademische Karriere

Ehrenfels war ein engagierter Lehrer und lehrte an mehreren Universitäten in Europa. Er war Professor an der Universität Wien und der Deutschen Universität in Prag. Er wurde später Direktor des Wiener Institutes für Psychologie und arbeitete an der Gründung einer neuen Philosophischen Fakultät an der Universität Wien.

Spätes Leben und Erbe

Ehrenfels verbrachte seine letzten Jahre in Salzburg, wo er sich auf seine Schreibarbeit konzentrierte. Er wurde von der nationalsozialistischen Regierung Österreichs verfolgt und seine Bücher wurden verboten. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb Ehrenfels ein bedeutender Philosoph und Wissenschaftler. Sein Erbe umfasst seine Arbeit in der Gestaltpsychologie und Ästhetik, die bis heute Studienobjekte in den Bereichen Psychologie, Philosophie und Kunsttheorie bleiben.

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