Wer war eigentlich ...? Grigori Rasputin
Steckbrief

Herkunft und frühes Leben
Grigori Jefimowitsch Rasputin wurde am 22. Januar 1869 (julianisch: 10. Januar) im Dorf Pokrowskoje in Sibirien geboren. Er entstammte einer bäuerlichen Familie und wuchs unter einfachen Verhältnissen auf. Rasputin verlor als Kind mehrere Geschwister, was sein Weltbild tief prägte.
Geistige Entwicklung und Pilgerzeit
Rasputin trat keinem Kloster dauerhaft bei, wurde aber in jungen Jahren religiös und begab sich auf Pilgerreisen durch Russland. Er war kein Priester, sondern wirkte als Laienprediger und Mystiker. Sein Ruf als Geistheiler verbreitete sich rasch – besonders durch Berichte über Wunderheilungen.
Einfluss am Zarenhof
1905 wurde Rasputin in St. Petersburg am Hof eingeführt. Er gewann das Vertrauen von Zarin Alexandra Fjodorowna, da er offenbar ihrem Sohn Alexei, der an Hämophilie litt, durch Gebete und seelische Beruhigung helfen konnte. Rasputin stieg zu einem engen Vertrauten auf und wurde auch in politische Entscheidungen einbezogen.
Kritik und Skandale
Rasputins Einfluss wurde von Adel und Gesellschaft zunehmend als gefährlich wahrgenommen. Seine Nähe zur Zarenfamilie, seine unkonventionelle Lebensweise und Gerüchte über sexuelle Ausschweifungen führten zu wachsender Ablehnung.
Der Erste Weltkrieg und politische Spannungen
Während des Krieges vertrat Rasputin pazifistische Positionen und warnte vor dem militärischen Engagement Russlands. Seine Gegner warfen ihm Spionagetätigkeit vor, was jedoch nie bewiesen wurde. Sein Einfluss auf die Zarin wurde zum Symbol für den Niedergang der Monarchie.
Ermordung
Am 30. Dezember 1916 wurde Rasputin in einem Mordkomplott mehrerer Adliger unter Führung von Fürst Felix Jussupow ermordet. Der Legende nach wurde er vergiftet, erschossen und schließlich in die Newa geworfen. Die Autopsie ergab jedoch, dass er durch eine Schussverletzung starb.
Wie starb Rasputin wirklich?
Oft wird behauptet, Rasputin habe Gift, mehrere Schüsse und sogar das Ertrinken überlebt. Doch laut Autopsiebericht starb er durch einen gezielten Schuss in den Kopf. Hinweise auf eine Vergiftung oder Ertrinken konnten nicht festgestellt werden. Die überlieferten Legenden über sein „unzerstörbares“ Wesen gelten heute als übertrieben oder erfunden.
Vermächtnis
Rasputin wurde posthum zu einer schillernden Figur – zwischen Mystiker, Betrüger und Politintrigant. Sein Einfluss auf die Zarenfamilie, seine angeblichen Heilkräfte und die spektakuläre Ermordung machten ihn zur Legende. Bis heute inspiriert er Bücher, Filme, Theaterstücke und Debatten über Macht, Spiritualität und Manipulation.